Kids’ corner
Wie kommt es eigentlich, dass Essen manchmal besser schmeckt, wenn man es an einem anderen Ort isst? Der rotbackige Apfel zum Beispiel, den ich mal so eben unterwegs vernasche, schmeckt viel frischer und süßer als derselbe Apfel morgens am Frühstückstisch. Das gab mir zu denken. Und warum
sollte dieses Phänomen bei meinen Kindern anders sein?
Der von mir angebotene Obst- oder Gemüsesnack, am Essenstisch serviert, wurde zu oft verschmäht oder nur halbherzig zur Kenntnis genommen. Das wollte und konnte ich nicht mehr so hinnehmen. Zusammen mit meiner Apfel-Theorie kamen mir hier ein paar einfache Marketing-Grundlangen zur Hilfe: Verkaufe dasselbe Produkt in einer anderen Verpackung an einem anderen Ort.
Statt am langweiligen Essenstisch serviere ich nun gelegentlich kunstvoll geschnittenes Obst mit Nüssen verziert auf einem poppig, bunten Tablett entweder direkt auf Teppichhöhe oder in der geheimen Spielecke hinterm Sofa. Das ganze nennen wir dann „Picknick“. Je nachdem, was gerade in der Kinderwelt „hip“ ist, geben wir dem Ganzen manchmal auch einen noch kreativeren Arbeitstitel wie z.B. „König-der-Löwen-Picknick”. So wird der Snack zum essbaren Abenteuer.
Natürlich kann man die Operation auch unter freien Himmel verlagern und ein echtes Picknick daraus machen, falls das Wetter mitspielt und ein Park, Garten oder Spielplatz zur Verfügung steht. Auf jeden Fall waren meine Indoor-Picknicks bisher ein großer Erfolg!
13-12-2016